Was macht mich aus?
Die Gedankenteiler haben zu einer Blogparade aufgerufen mit dem Thema Selbstportraits. Ich hab das erst einmal verworfen, aber dann doch abgespeichert und darüber nachgedacht. Zwar glaube ich, ein selbstreflektierter Mensch zu sein, aber ich merkte, dass es mir schwer fällt, wirklich auf den Punkt zu bringen, was mich ausmacht. Also möchte ich mich der Herausforderung stellen.
Die Basics
Zunächst einmal die wichtigesten Daten. Mein Name ist Maja, ich bin Psychologin und arbeite als Sachverständige für das Familiengericht. Da ich aber mit meinen Erfahrungen den Menschen viel lieber helfen möchte, als sie nur zu beurteilen, habe ich als zweites Standbein HarmonyParenting gegründet, wo ich ein meinen Spezialgebieten Hilfe anbiete: Narzissmus, Kinder vor Narzissten schützen, Trennung, Liebeskummer, gemeinsame Elternschaft, Verbesserung von Langzeitbeziehungen und die rechtliche Lage nach Trennungen.
Viel mehr als mein Beruf hat mich aber meine Familie geprägt. Ich habe 4 Kinder im Alter von 20, 16, 11 und 8 Jahren, bin von meinem Partner geschieden und habe einen neuen Partner gefunden. Wir alle zusammen kriegen das mit der gemeinsamen Elternschaft total gut und ohne Streitigkeiten hin. So viel zu meiner allgemeinenen Lebenssituation,
Das Negative fällt mir leichter
Meine Macken und negativen Eigenschaften aufzulisten, ist kein Problem für mich und ich glaube, dass ich das schon realistisch einschätze. Ich bin etwas verpeilt und lasse ständig meine Schlüssel irgendwo liegen oder im Einkaufswagen stecken. Ich bin unglaublich chaotisch und käme einem Messie nah, wenn nicht ständig jemand hinter mir herräumen würde. Ich rede zu viel, lasse andere manchmal nicht ausreden oder merke nicht, wenn es niemanden interessiert. Außerdem brauche ich viel Schlaf und nehme sehr gerne die Unterstützung meiner Mitmenschen an, um diesen zu bekommen (das Wort "Ausnutzen" wäre jetzt etwas zu hart"). Meine Kinder liebe ich von Herzen, aber ich spiele nicht wirklich gern. Ausflüge, Basteln, gemeinsam backen, alles kein Problem, aber Spielen liegt mir einfach nicht so. Oh und ich drücke gern an Pickeln herum, was vor allem meinem jeweiligen Partner auf den Nerv geht. Meine Söhne in der Pubertät lasse ich schweren Herzens in Ruhe, da ich keine Grenzen überschreiten möchte, die sie sich vielleicht nicht zu zeigen trauen, das man als Elternteil ja immer eine gewisse Autoritätsperson darstellt.
Da gelange ich auf einmal zu meinen Stärken
Genau das ist nämlich eine. So wie ich die Grenzen meiner Söhne respektiere, so bin ich sehr tolerant anderen Menschen gegenüber, toleriere und respektiere ihre Einzigartigkeit, ohne sie verändern zu wollen. Da ich mir von anderen dasselbe Verhalten mir gegenüber wünschen würde, bin ich schnell von engstirnigen oder besserwisserischen Menschen genervt. Typisch ist beispielsweise, dass manche Menschen meinen beurteilen zu können, dass ich eine schlechte Gutachterin bin, weil ich keine Therapeutenausbildung habe und ja daher nicht genug über psychische Krankheiten weiß (Blödsinn), oder dass ich als Frau sowieso immer auf Seiten der Mütter stehe. So etwas macht mich rasend, weil es eben genau das Gegenteil ist, von dem was mich ausmacht. Mir ist es eine Herzensangelegenheit, bei meinen Gutachten eine faire Lösung zu finden. Am liebsten ist es mir, wenn ich eine finde, mit der alle zufrieden sind, was leider eher die Ausnahme ist, sonst wäre das Ganze ja nicht vor Gericht. Ansonsten schaue ich, was für die Kinder am Besten ist. Und um das zu erreichen, denke ich wahnsinnig viel über alles nach und nehme mir jeden einzelnen Fall zu Herzen. Viele Fälle stelle ich übrigens auf meinem Podcast "Familiengericht ist keine Mahlzeit" vor.
Da ich als Sachverständige aber nur beurteilen und nicht unterstützen darf, habe ich nicht die Möglichkeit, den Eltern zu zeigen, wie sie am besten kooperieren oder gemeinsame Lösungen finden können. Dafür habe ich HarmonyParenting gegründet und ich stecke all meine Energie, Liebe und mein Wissen hinein, um anderen Familien eine leichtere Trennung zu ermöglichen oder am besten: diese noch zu verhindern.
Ich mache anderen Menschen wahnsinnig gern eine Freude. Vor langen Autoreisen fange ich eine Woche vorher an, die Lunchbox meiner Kinder zu planen mit tollen Snacks und Überraschungen. Oder ich plane aufwendige Motiv-Geburtstagstorten. Planen ist generell etwas, was ich gern mache und gut kann: Urlaubreisen, Ausflüge, Parties, Kinoabende. Ja, meine Kinder haben ein gutes Leben und werden wertgeschätzt und manchmal ein bisschen verwöhnt, auch wenn ich nicht so viel mit ihnen spiele, sondern lieber andere Dinge mit ihnen mache. Meine Familie geht mir einfach über alles und obwohl ich von meinem Mann geschieden bin, sind wir immer noch eine Familie, die auch zusammen in den Urlaub fährt (mein Freund kommt dann auch mit). Ich brauche immer einen "Plan", für den ich gerade brenne, sonst fühle ich mich nicht wohl. Tja, was trifft noch auf mich zu? Ich bin intelligent, kreativ, habe eine große Klappe, so gut wie vor gar nichts Angst und bin irgendwie eine seltsame Mischung aus kontaktfreudig und introvertiert.
Und ich glaube an das Universum! Also das tut wohl jeder, aber ich glaube eben, bzw. ich weiß, dass man Dinge manifestieren kann und da sind mir einfach schon so irre Dinge passiert, dass ich selbst immer wieder davon beeindruckt bin.
Aber so0 sehr ich auch versuche auf den Punkt zu bringen, was mich ausmacht, umso mehr merke ich, dass bloße Beschreibungen einfach nicht reichen, um einen Menschen in all seiner Komplexität darzustellen. Letztendlich muss man mich kennenlernen. Und da ich kontaktfreudig bin, habe ich da auch überhaupt nichts gegen einzuwenden.
Copyright © MG 2024